Zuerst Lesen, Schreiben, Rechnen - Argument

Prototypische Formulierung

Die Kinder sollen erst lesen, schreiben und rechnen lernen, bevor sie sich mit Computern beschäftigen.

Beispiele

Schwachsinn, zuerst lesen und schreiben lernen. ( Quelle: Leserkommentar 20 Minuten)

In der Grundschule, also den Klassen eins bis vier, liegen die Dinge meiner Ansicht nach recht einfach: Man braucht keinen Computer. Es gilt in diesem Schulabschnitt, ganz grundlegende Fähigkeiten zu erlernen, wie Lesen, Schreiben, Rechnen, Kenntnisse der Lebenswelt (d.h. der die Kinder umgebenden Sachen und Orte).
Manfred Spitzer im Buch Lernen (Biblionetz:b01291) auf Seite 419

Mauro Tuena, SVP-Nationalrat und Inhaber einer Computerfirma, hat die Ablehnung der Motion beantragt. «Die Schüler müssen zuerst rechnen, lesen und schreiben lernen.» Es sei nicht Aufgabe der Primarschule, den Kindern beizubringen, wie man mit dem iPad fotografiere. Ausserdem müsse man in den meisten Berufen gar nicht programmieren können.
Quelle: 20 Minuten vom 05.05.2017

Verwandte Argumente

Eintrag in Beats Biblionetz

Gegenargumente

  • Lebensweltargument: Die moderne Gesellschaft erfordert von den heutigen Schulkindern weit mehr als die Kompetenzen des Rechnens, Lesens und Schreibens. Bereits in jungen Jahren spielt die virtuelle Welt eine grosse Rolle in unserem Leben. Ein sachgemässer Umgang mit neuen Medien ist daher, genauso wie sprachliche und mathematische Grundfertigkeiten, unverzichtbar. Nicht nur, dass man die benötigten Geräte technisch richtig bedienen kann, sondern auch ein sicherer Umgang mit Daten im Internet und auf einem lokalen Speicher, gehören zur Medienkompetenz. Diese zu erlangen gehört unbedingt zu den zeitgemässen Aufgaben der Volksschule. (vgl. Schelhowe, 2007.)

  • Lernargument: Neue Medien bieten eine Fülle an multimedialen Möglichkeiten, welche gerade das Erlernen des Rechnens, und der Schriftsprache (hiermit ist auch der mündliche Bereich gemeint) unterstützen. Geeignete, interaktive Lernoberflächen ermöglichen individuelles, selbstgesteuertes Lernen und geben regelmässiges Feedback, was sonst alleinige Aufgabe der Lehrperson, und im Idealfall der Eltern, ist. (vgl. Hartmann, Näf & Reichert, 2006.) Selbstverständlich ist damit die Tätigkeit der Lehrperson nicht zu ersetzen: Sie koordiniert die Lerntätigkeiten der Schülerinnen und Schüler und coacht diese auf allen erdenklichen Ebenen. Moderne Technologien ermöglichen zudem eine effizientere, differenzierte Beobachtung des Einzelnen.
    • Die Aussage Der Computer kann das Lesen- und Schreibenlernen fördern. im Biblionetz:a00673

Verwendete Literatur:

Hartmann, W., Näef, M. & Reichert, R. (2006.) Informatikunterricht planen und durchführen. Berlin und Heidelberg: Springer. nachlesen Biblionetz:b02600

Schelhowe, H. (2007.) Technologie, Imagination und Lernen. Grundlagen für Bildungsprozesse mit digitalen Medien. Münster: Waxmann Verlag. nachlesen Biblionetz:b03147

Diskussion

 

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