Wirtschaftliche-Interessen-Argument

Prototypische Formulierung

Diese Projekte werden initiiert, weil IT-Firmen sich davon Umsatz und Gewinn versprechen.

Beispiele

Es geht, das ist nicht zu leugnen, dabei auch um manifeste Wirtschaftsinteressen, denn das Wesen der digitalen Welt besteht ja darin, dass alles ständig aktualisiert, neu gekauft oder abonniert werden muss – im Gegensatz zum klassischen Buch, das seinen Wert behielt und weitergegeben werden konnte.
Quelle: Konrad Paul Liessmann im Interview mit 'Der Standard', 7.06.2017, (Biblionetz:t19533)

Dabei sind fast immer kommerzielle Interessen im Spiel. Anders gesagt, heisst das: Nicht der Mensch mit seinen Anlagen und Bedürfnissen hat sich gewandelt, sondern vielmehr der Markt, der mit der Vielfalt seiner Angebote, schon bei Kleinkindern, durch die Werbung Bedürfnisse erst weckt.
Quelle: Mario Andreotti in der Aargauer Zeitung vom 8.01.2019 Biblionetz:23885

Dabei geht es, da darf man sich nichts vormachen, letztlich um eines: Es soll Technik verkauft werden. Die pädagogischen Folgen sind nachrangig. Der Türöffner, um dies durchzusetzen, ist die Angst der Eltern.

Ralf Lankau im Interview mit heise.de: Technologie in unseren Schulen schadet mehr, als sie nützt (Biblionetz:t19892)

Verwandte Argumente

Gegenargumente

  • alert Machen Sie den Bücher-Check!: Dieses Argument wird nie vollständig zu entkräften sein. Trotzdem wird es meist übertrieben eingesetzt - oder würde jemand gegen Schulbücher argumentieren, nur weil Lehrmittelverlage in diesem Bereich wirtschaftliche Interessen hegen? Und überhaupt: Lehrpersonen fordern nur mehr Bildung, weil sie damit ihre sichere Stellung sichern wollen (von Medienpädagogen wollen wir schon gar nicht reden!).
  • Weniger polemisch: Wirtschaftliche Interessen und Abhängigkeiten müssen beim Einsatz digitaler Medien diskutiert und berücksichtigt werden. Als alleiniges Argument gegen digitale Medien in der Bildung ist es jedoch problematisch: Es handelt sich um ein argumentum ad hominem circumstantial (Biblionetz:w02147). Nur weil jemand wirtschaftlich von einer Massnahme profitiert, bedeutet dies noch nicht, dass die Massnahme abzulehnen ist.

Quellen

Diskussion

 

-- BeatDoebeli - 10 Oct 2013

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