Manfred Spitzer - Shortcuts
Manfred Spitzer ist der wohl bekannteste deutschsprachige Exponent, der sich kritisch zu digitalen Medien in der Schule äussert. Auf dieser Seite findet sich deshalb eine Spitzer-spezifische Sammlung von Argumenten und Kritiken.
Kritik an Manfred Spitzer
Die Kritik an Manfred Spitzers Aussagen lassen sich unterteilen in inhaltliche Kritik und methodische Kritik:
Methodische Kritik:
- Manfred Spitzer zitiert sehr selektiv
Sowohl in der Auswahl der zitierten Studien als auch bei den zitierten Aussagen und Stellen geht Manfred Spitzer sehr selektiv vor. Was nicht zu seiner Argumentation passt, blendet er aus.
siehe z.B. Beat Döbeli Honegger: Selektives Zitieren oder Biblionetz:a01315
- Manfred Spitzer macht Korrelationen ohne Belege zu Kausalitäten
Spitzer macht aus gleichzeitig auftretenden Phänomenen Ursachen und Wirkungen, auch wenn er drei Seiten vorher in seinem Buch darauf hingewiesen hat, dass dies nicht zulässig sei und dies auch in der zitierten Studie ausdrücklich erwähnt wird.
siehe z.B. Beat Döbeli Honegger: Wenn Spitzer Studien zitiert oder Biblionetz:a01314
- Manfred Spitzer argumentiert nicht wissenschaftlich
Die oben genannten Kritikpunkte führen zu einem weiteren: Manfred Spitzer hält die Wissenschaftlichkeit, auf die er sich immer sehr beruft, selbst nicht ein. Er betont sehr oft seine akademischen Titel und seine akademische Stellung. Da ist es besonders stossend, wenn er sich bei seinen Aussagen in mehrerer Hinsicht sehr unwissenschaftlich verhält.
Inhaltliche Kritik:
Die oben genannten methodischen Kritikpunkte machen für sich genommen die Aussagen von Manfred Spitzer nicht falsch. Sie erschweren jedoch eine seriöse inhaltliche Auseinandersetzung mit seinen Aussagen sehr. Bisher hat die Zeit gefehlt, hier inhaltliche Kritik spezifisch zu Manfred Spitzer zu sammeln. Allgemeine Kritik an seinen Argumenten findet sich bei der Argumentengruppe
A. Es schadet.
Weitere Kritik:
Für weitere Kritik siehe u.a.
Spitzers häufigste Aussagen
- "Das Gehirn lernt immer!"
Dem wird vermutlich niemand widersprechen - die Aussage für sich genommen ist aber banal.
Mehr: 'Wir Lernen immer'-Argument
- "Ich bin Arzt, ich weiss das." / "Ich als Wissenschaftler weiss das"
Nur weil Manfred Spitzer Arzt und Wissenschaftler ist, hat er nicht die Wahrheit gepachtet. So oft, wie Spitzer diese Formulierung benutzt, drängt sich der Verdacht auf, er nutze dies als rhetorischen Trick ("Beweis durch Ehrfurcht" / Autoritätsargument (Biblionetz:w02140)
- "Im Gegensatz zu Ihnen habe ich die Suchtfälle in meiner Klinik"
Praktisch niemand bestreitet das Suchtpotenzial digitaler Medien. Aber ob aufgrund von Extremfällen auf die Gesamtheit gschlossen werden kann/soll, ist eine andere Frage.
Hier argumentiert Spitzer episodisch und nicht wissenschaftlich.
Publikationen von Manfred Spitzer zum Thema digitale Medien in der Schule
Vorsicht Bildschirm (2005)
Digitale Demenz (2012)
Cyberkrank (2015)
Die Smartphone-Epidemie (2019)