"Lernen ist nicht digital"-Argument

Prototypische Formulierung

Kinder lernen nicht digital.

Beispiele

Eines vorweg: Die «digitale Transformation» ist eine weltweite wirtschaftliche IT--Bewegung, ein Vorhaben für Grossunternehmen, KMU und die Verwaltung. Sie trägt zur Dynamisierung von Abläufen, zu deren Planung und Evaluation bei sowie zur Verarbeitung riesiger Datenmengen, wie sie u.a. auch in der Forschung anfallen. Lernen, das Kernstück jeder Ausbildung, braucht aber keine digitale Transformation; denn Lernen ist als Verhaltensweise grundsätzlich nicht­-digital. Die Schul-Digitalisierer scheinen mit lernpsychologischer Blindheit geschlagen zu sein; sie versprechen bezüglich Lernerfolg das Blaue vom Himmel und verbreiten hemmungslos Propagandalügen.

Quelle: Gerhard , Steiner (2018) Wer nicht «digital» lernt, verpasst nichts PDF-Dokument (Biblionetz:t24357)

Wer beispielsweise zum x-ten Mal von der »wichtigen digitalen Bildung« gelesen oder gehört hat, dem wird nicht auffallen, dass es weder digitalen Unterricht noch digitale Bildung gibt. Unterricht ist sprachlogisch an Lehrende und Lernende gebunden. Fehlt ein Part, sind es mediengestützte Selbstlernphasen. Bildung ist notwendig an ein Subjekt und an ein menschliches Bewusstsein gebunden. Bildung ist weder Speicherformat noch Objekt oder messbare Größe, sondern Merkmal einer Persönlichkeit. Der vom Subjekt gelöste Bildungsbegriff (also die digitale Bildung) hingegen ist charakteristisch für eine Definition, die sich aus der industriellen Produktion und dem Qualitätsmanagement ableitet. Die Umdeutung des Bildungsbegriffs dient alleine der Kommerzialisierung und Privatisierung öffentlicher Einrichtungen.

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Verwandte Argumente

Gegenargumente

Ein absolutes Strohmann- und Vernebelungsargument:
  • Niemand behauptet, dass Menschen digital lernen.
  • Obwohl wir nicht buchstabig lernen, setzen wir doch Bücher ein, um Lernprozesse zu fördern. (siehe Machen Sie den Bücher-Check!)

Quellen

Kontakt

  • Beat Döbeli Honegger
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